SCOTT RITTER: Manchmal hat die Menschlichkeit recht

Quelle: https://consortiumnews.com/2022/08/15/scott-ritter-sometimes-humanity-gets-it-right/

consortiumnews.com

SCOTT RITTER: Manchmal hat die Menschlichkeit recht

15.08.2022

35-44 Minuten

Abrüstung in der Zeit der Perestroika beleuchtet den entscheidenden Beitrag der US-amerikanisch-sowjetischen Inspektoren zum Abschluss des INF-Vertrags von 1988, der nach einer Periode bilateraler Spannungen in Kraft trat, die man als schwerwiegender bezeichnen könnte als die heutigen.

Inspektoren mit US-Flagge vor der Fabrik in Wotkinsk, Dezember 1988. (Scott Ritter)

Von Scott Ritter

Speziell für Consortium News

Wenn es um die amerikanisch-russische Rüstungskontrolle geht, sollte sich die Geschichte manchmal wiederholen

Präsident Joe Biden forderte Russland kürzlich auf, die Rüstungskontrollverhandlungen wieder aufzunehmen, um den bestehenden New START-Vertrag, der 2026 ausläuft, aufrechtzuerhalten.

Russland reagierte daraufhin mit der Aussetzung aller Inspektionstätigkeiten im Zusammenhang mit New START und erklärte, die Vereinigten Staaten strebten einen einseitigen Vorteil an, indem sie Russland den Zugang zu Inspektionsstätten in den USA verweigerten, während sie von Russland verlangten, dass amerikanische Inspektoren Zugang zu Standorten in Russland erhalten.

Die Rüstungskontrolle, einst der Eckpfeiler der amerikanisch-russischen Beziehungen, scheint auf der Kippe zu stehen, und damit auch die Zukunft des internationalen Friedens und der Sicherheit. Mein neues Buch, Abrüstung in der Zeit der Perestroika: Arms Control and the End of the Soviet Union, liefert einen historischen Präzedenzfall, der Hoffnung macht, dass der derzeitige negative Trend in den Beziehungen zwischen den USA und Russland umgekehrt werden könnte, wenn beide Parteien willens und in der Lage wären, den Geist des am 1. Juli 1988 in Kraft getretenen INF-Vertrags (Intermediate-range Nuclear Forces) wieder aufzugreifen.

Die Geschichte der ersten zwei Jahre der Umsetzung des INF-Vertrags ist das Thema von The Life of Reason: Vernunft im gesunden Menschenverstand“ des amerikanischen Philosophen George Santayana. Darin stellt er fest: „Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen“. Dieser Satz impliziert eindeutig, dass die Geschichte eine Ansammlung menschlicher Fehler ist, die sich aufgrund der menschlichen Natur unweigerlich wiederholen werden, wenn man sich nicht bemüht, die Vergangenheit zu studieren und aus den gemachten Fehlern zu lernen, um ihre Wiederholung zu verhindern. (…)

Maschinelle Übersetzung m. DeepL

Hinweis: Fotos dieser Buchempfehlung sind nur im engl. Original zu sehen

Forward to the USSR and Operation Z+

Forward to the USSR and Operation Z+

By Batiushka for The Saker Blog

May 04, 2022

http://thesaker.is/forward-to-the-ussr-and-operation-z/

On 28 April 2022 President Lukashenko of Belarus spoke of a possible coming together of various independent countries, former Soviet republics, to join the Russian Federation and Belarus in a ‘Union State’. (https://www.reporter.am/the-former-soviet-republics-may-also-be-part-of-the-union-state-lukashenko/). Then, on 3 May President Putin and President Lukashenko discussed the construction of this Union State further. (https://news.mail.ru/politics/51151818/?frommail=1).

In 1991 the Soviet Union, the successor of the Russian Empire, suddenly collapsed in a remarkably similar way to the way in which the former suddenly collapsed in 1917 and on orders from exactly the same transatlantic financial and political circles. No coincidence. Since then the territory concerned, the heartland of Northern Eurasia, like much of the rest of the world has been in chaos, with poverty, injustice and war. Geopolitically, the formation of a Sovereign Union (not Soviet Union) of the peoples and nations of Northern Eurasia is now perhaps the only way of overcoming the vacuum created, which has been at the root of planetary chaos since 1991.

Northern Eurasia, whatever it has been called, is, like it or not, marked by its central and by far its largest nation, the Russian. This is the only one capable of bringing together the sovereign states of the many and varied peoples who live in this continuous intercontinental land-area for peace and justice. Indeed, many look to Russia to carry out precisely this task and so to rescue them from the present disorder of Western ‘divide and rule’ politics, the resulting Western exploitation of their natural resources and oppression of Western-loving oligarchs.  (…)

Die Ukraine: Das ewige Grenzland

1
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/518401/Die-Ukraine-Das-ewige-Grenzland


Die Ukraine: Das ewige Grenzland
DWN, 26.03.2022
Was sind die historischen, kulturellen und ideologischen Hintergründe des Ukraine-Konflikts?
Der renommierte Schweizer Militärhistoriker und Russland-Kenner Hans Rudolf Fuhrer gibt
Antworten auf diese Fragen.
Hans Rudolf Fuhrer


Der Name «Ukraine» bedeutet «Grenzland». Schon seit Jahrhunderten liegt die
Region im Spannungsfeld verschiedener Mächte. Warum aber hat sie eine so
herausragende geostrategische Bedeutung? Und was sind ihre kulturellen und
historischen Besonderheiten? Der Schweizer Militärhistoriker Hans Rudolf Fuhrer,
der in den frühen 90er Jahren mehrfach in der ehemaligen Sowjetunion war und
deren Zusammenbruch hautnah miterlebte, gibt Antworten auf diese Fragen. Er
zeichnet das anschauliche, faszinierende Porträt eines Landes, das seit einiger Zeit
im Zentrum der weltweiten Aufmerksamkeit steht.


Viele Völker in vier Regionen
Das heutige ukrainische Territorium liegt zwischen den Karpaten im Westen, den Pripjet-
Sümpfen im Norden, der zentralrussischen Platte im Osten und dem Schwarzen beziehungs-
weise Asowschen Meer im Süden. Die wichtigsten Flüsse des Landes sind der Pruth, der
Dnjestr, die Bug, der Dnjepr sowie der Donez. Sie strukturieren das Land, das eine Ost-West
Ausdehnung von 1.100 und eine Nord-Süd Ausdehnung von 800 Kilometer hat. Die
fruchtbare Schwarzerde der Ukraine macht sie zu einer Kornkammer.
Die Ukraine besteht aus vier Großregionen:
• Die Schwerindustrie-Gebiete des Ostens mit den Zentren Donec’k, Luhans’k,
Charkiv, Dnipropetrovcs’k.
• Der Süden, das heißt der Raum nördlich des Schwarzen Meeres mit der Hafenstadt
Odessa und der inzwischen von Russland annektierten Halbinsel Krim.
• Die zentrale und nördliche Ukraine auf beiden Seiten des Dnjepr mit der Landes-
hauptstadt Kiew.
• Die eher ländlich geprägte Westukraine (Galizien, Westwolhynien, Bukowina und
Transkarpatien) (…)

Botschaft der Veteranen und Kriegskinder des Großen Vaterländischen Krieges an das deutsche Volk und die deutsche Regierung

Botschaft der Veteranen und Kriegskinder des Großen Vaterländischen Krieges an das deutsche Volk und die deutsche Regierung

März 22, 2022

TRAGÖDIE IN DER UKRAINE

Von den Veteranen und Kriegskindern des Großen Vaterländischen Krieges an das deutsche Volk und die deutsche Regierung.

DER TEXT DES SCHREIBENS

Wir, die letzten Kriegszeugen, die Vertreter aller Völker Russlands, die diesen großen und schrecklichen Krieg überlebt haben, stehen heute am Ende unseres Lebensweges! Unsere Zeit läuft bereits ab. Den größten Teil unseres Lebens hofften wir, dass unser Leben in Frieden zu Ende geht, ohne den alles zerstörenden Hass!

Lange, über Jahrzehnte hinweg nach dem Zweiten Weltkrieg, bemühten wir uns unseren gerechten Zorn zu überwinden! Wir bemühten uns den Drang nach Vergeltung für die zahllosen seelischen und körperlichen Wunden, die wir immer noch in unseren Körpern und Herzen tragen, zu überwinden! Und die meisten von uns haben verziehen!

Das geschah nicht zuletzt dank der Tatsache, dass Deutschland seit vielen Jahren seine Reue, seine Einsicht für das, was verbrochen wurde, unter Beweis stellte! Und wir haben nicht nur uns selbst überwunden, sondern auch den Schrei des Blutes unserer barbarisch ausgerotteten Verwandten! Von wem wurden sie ausgerottet? Von den Deutschen, von den Nazis! Wir haben verziehen… nach den Geboten des menschlichen Zusammenlebens!

Und dann, im Jahr 2014, als der Krieg in der Ukraine begann, blickten wir hoffnungsvoll nach Deutschland und auf die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass die Deutschen nach all dem, was sie in der Ukraine angerichtet hatten, nach Babi Jar, nach den Bergen von verstümmelten Leichen, auch heute noch voller Begierde auf die ukrainischen Felder blicken würden, die Europa auch heute ernähren können!

Oder dass die Deutschen, die auch die ihnen einst so sehr verheißene Krim schon einmal in Blut tränkten, auch heute noch ein Interesse daran pflegen, die Krim zu einem amerikanischen und allgemeiner zu einem NATO-Stützpunkt zu machen – ideal für eine Aggression gegen Russland! Das wäre eindeutig auf einen zukünftigen Krieg ausgerichtet. Denn nur ignorante Bürger verstehen den Sinn und Zweck des Maidan-Putsches nicht, bei dem sich Russland auf die einzig mögliche Weise verhielt!

Aber die Deutschen sind nicht dumm! Wir, Russen, eure „Blutsbrüder“, kennen eure Psychologie. Nicht umsonst wurde unser Blut von euch in Strömen „berechnend“ vergossen! Wir erinnern uns an die „systematischen“ Methoden der „Bevölkerungsreduzierung“ unserer Völker! Bis heute finden wir in verschiedenen Ecken unserer einst geeinten Heimat, auf der die Stiefel des deutschen Faschismus marschierten, versteckte Massengräber unserer friedlichen Zivilbevölkerung: im Bezirk von Nowgorod, im Kuban-Gebiet und im Bezirk von Rostow sowie in Karelien.

In Weißrussland wurden 2021 in Brest auf dem Gelände des jüdischen Ghettos Hunderte von Überresten von Zivilisten gefunden. In dem für seine Tragödie bekannten Konzentrationslager Trostinez, nahe Minsk, lüftete man das Geheimnis zehntausender weiterer gefolterter und ermordeter Menschen! Wir sprechen hier von Zehntausenden neu entdeckter Opfer des Nationalsozialismus! Dieses Blut schreit immer noch nach Vergeltung, während seit Jahrzehnten das Andenken an das barbarisch vernichtete russische Volk und die Denkmäler der russischen Befreier­Soldaten ungestraft geschändet werden, während im Baltikum sowie in der Ukraine vor den Augen der gesamten „zivilisierten“ Welt neue Nazis marschieren!

Im Jahr 2014 waren wir aufrichtig davon überzeugt, dass bei diesen neuen Nazi-Demarchen die Deutschen unsere Verbündeten sein werden bei der Verhinderung dieser Niederträchtigkeit! Wir hofften, dass die Deutschen, geleitet vom elementaren Gewissen, sich nicht an dem eindeutig faschistischen und staatsfeindlichen Putsch in der Ukraine beteiligen würden! Denn die nachfolgende Katastrophe der heutigen Ukraine wurde von den direkten Nachkommen derjenigen begangen, die als besonderer Abschaum in der Hitler-Armee galten! Und das wird auch noch so offen und unverblümt gemacht!

Die Amerikaner und Kanadier haben diese teuflische Erbe, Nazis, lediglich bei sich versteckt und aufbewahrt und dann deren Nachkommen aufgezogen. Aber der Geburtsort dieses Übels ist Deutschland, Hitlers Deutschland! Und wir konnten nicht glauben, dass es Deutschland war, das diesen Unmenschen wieder einmal den Weg weisen würde! Aber wir haben uns geirrt! Deutschland hat diesen faschistischen Abschaum wieder einmal den Einlass in die Welt gewährt! Die Unterstützung seitens des heutigen Deutschlands der Bandera-Anhänger, der Nachfolger der SS-Division „Galizien“, der Milizen der UPA und OUN und anderer Gesindel, welche die heutige ukrainische Regierung repräsentiert, ist für uns einfach undenkbar!

Aber Deutschland hat es bereits getan und tut es weiterhin!

Sie nehmen wieder einmal die slawische Welt ins Visier, und dieser Abschaum stammt von dem Blut des deutschen Nationalsozialismus ab! Und wieder ist das Ziel – Russland! Nur noch heimtückischer: indem ihr unsere allerengsten Brüder, die Ukrainer, gegen uns aufhetzt! Ihr wisst es genauso gut wie wir! In dem damaligen Großen Krieg wurde doch ein und dasselbe Volk ermordet! Ja, wir sind ein Volk! Steinmeier hat ja die Wahrheit darüber geschrieben und es auch oft genug gesagt. Derselbe Steinmeier, der direkt involviert war am Maidan Putsch von 2014 – dem Putsch, der in seinem Kern faschistisch gewesen war! Für die Amerikaner mag das nicht so klar sein, für Euch aber sollte es doch mehr als eindeutig sein!

Und es sind eben eure Bastarde, die endlich ihre Fackelzüge durch Kiew veranstalten konnten! Der lebendige Schatten von NS-Deutschland steckt hinter all dem. Es wurde nur eine gewisse Zeit lang durch eine verschlagene Diplomatie verdeckt – „Helme statt Waffen“! Nun „fielen die Masken“! Die derzeitige Belieferung der Ukraine mit deutschen Waffen ist logisch, es liegt in der Logik Ihrer Politik der letzten Jahrzehnte. Heute ist Ihre Politik bereits eindeutig pro-faschistisch! Sie haben diesen Schritt getan: deutsche Waffen werden wieder Russen töten, weiterhin töten.

In den Jahren des Konflikts im Donbass haben Eure professionellen Mörder bereits Russen umgebracht oder zumindest belehrt angelei-tet, „wie man sie richtig tötet“! Nur geschieht dies jetzt noch niederträchtiger – ihr bringt es euren Blutsbrüdern bei! Die Geschehnisse im Donbass lasten auf eurem Gewissen! Deutschland trägt die Verantwortung für die Tausende, die im Donbass ihr Leben verloren haben! Die Rolle der Amerikaner bei alldem, was geschieht, ist uns egal: deren Gott ist Geld!

Wir, die Veteranen des damaligen Krieges, dessen Kriegskinder, wir sind über die Rolle der Deutschen empört! Denn Ihr wisst es ja ganz genau, aus wem die ukrainischen „nationalen Bataillone“ sich zusammensetzen und Ihr hättet diesen neuen Faschismus verhindern, stoppen können! Aber das habt Ihr nicht getan! Und auf diese Weise seid Ihr wieder verantwortlich vor der Geschichte!

Und Ihr seid eindeutig bei der Vorbereitung der Ukraine auf einen Krieg mit Russland beteiligt!

Es ist unmöglich, dass ihr den Zweck all dessen nicht versteht, was geschehen ist: Vom verfassungswidrigen Staatsstreich in Kiew angefangen, bis hin zum Blutvergießen im Donbass!

In Wirklichkeit handelt es sich aber um die Vorbereitung des Dritten Weltkriegs! Und wieder seid Ihr es, die Deutschen… Deutschland! Von der hohen deutschen Tribüne in Berlin hören wir heute: „Russland wird einen hohen Preis zahlen“!!! Dies ist eine Rede des Bundeskanzlers von Deutschland! Unglaublich! Wir haben den Preis bereits bezahlt – 27 Millionen unserer Menschen! Genügt Euch das nicht?! Über welchen Preis redet Ihr denn jetzt noch?

Es gibt keine Familie in Russland, der Ukraine und Weißrussland, in dem “dieser Preis“ nicht gezahlt worden war! Und es gibt keine Familie in Deutschland, die an dieser furchtbaren blutigen Barbarei nicht beteiligt gewesen war! Schrecklich!

Und bereits heute sind über 13 Tausend Russen im Donbass durch die Hände der neuen Nazis gefallen! Die öffentliche Verhöhnung des Völkermordes an den Russen im Donbass durch den deutschen Bundeskanzler ist an sich selbst schon ein Verbrechen! Wie sehr können doch die Geschichtsunterrichte vernachlässigt und entweiht werden! Das war die schrecklichste Seite im Buch der Weltgeschichte! Wollt Ihr eine noch schrecklichere schreiben? Dieser erneute „Drang nach Osten“ kann doch dazu führen, dass es keinen zweiten Nürnberger Prozess gegen Euch mehr geben wird, die Menschheit wird einfach nicht mehr existieren! Uns alle wird es nicht mehr geben!

Aber ein anderes besonderes Urteil gegen Euch ist unausweichlich, das Urteil der höchsten Gerechtigkeit! Es ist unausweichlich gegen alle Aggressoren, aber insbesondere, was Euch betrifft! Das umfassende Weltgericht wird stattfinden! Und wir, die letzten Veteranen des damaligen schrecklichen Krieges, verlassen jetzt diese Welt als Zeugen! Als Zeugen der ANKLAGE!

Und auch heute wird der Sieg unser sein, aber diejenigen, die gestern gestorben sind, oder diejenigen von uns, die heute sterben werden, tragen bereits in das Universum das Zeugnis von der Rolle des deutschen Volkes in der Geschichte der Menschheit – einer blutgetränkten Geschichte! Deutsche Waffen sind wieder in den Händen von Nazi-Schlägern!

Haltet ein!

https://russische-botschaft.ru/de/2022/03/22/botschafr-der-veteranen-und-kriegskinder-des-grossen-vaterlaendischen-krieges-an-das-deutsche-volk-und-die-deutsche-regierung/

Rückkehr der Taliban: Das Ende der Besatzung

marx21.de

Rückkehr der Taliban: Das Ende der Besatzung | marx21

56-68 Minuten


Was bedeutet der Sieg der Taliban in Afghanistan? Warum konnte Kabul so schnell erobert werden? Was passiert jetzt mit den afghanischen Frauen und warum unterstützen so viele Afghan:innen die Taliban? Nancy Lindisfarne und Jonathan Neale über die erneute Machteroberung der Taliban

Erstens: Die Taliban haben die Vereinigten Staaten besiegt.

Zweitens: Die Taliban haben gewonnen, weil sie mehr Unterstützung in der Bevölkerung haben.

Drittens: Das liegt nicht daran, dass die meisten Menschen in Afghanistan die Taliban lieben. Es liegt daran, dass die amerikanische Besatzung unerträglich grausam und korrupt war.

Viertens: Der Krieg gegen den Terror ist auch in den Vereinigten Staaten politisch besiegt worden. Die Mehrheit der Amerikaner:innen ist jetzt für den Abzug aus Afghanistan und gegen weitere Kriege im Ausland.

Fünftens: Dies ist ein Wendepunkt in der Weltgeschichte. Die größte Militärmacht der Welt wurde von den Menschen in einem kleinen, bitterarmen Land besiegt. Dies wird die Macht des amerikanischen Imperiums überall auf der Welt schwächen.

Sechstens: Die Rhetorik der Rettung der afghanischen Frauen wurde weithin benutzt, um die Besatzung zu rechtfertigen, und viele Feministinnen in Afghanistan haben sich auf die Seite der Besatzer gestellt. Das Ergebnis ist eine Tragödie für den Feminismus.

In diesem Artikel werden diese Punkte erläutert. Da es sich um einen kurzen Artikel handelt, behaupten wir mehr, als wir beweisen. Aber wir haben viel über Geschlecht, Politik und Krieg in Afghanistan geschrieben, seit wir dort vor fast fünfzig Jahren als Anthropologen Feldforschung betrieben haben. Am Ende dieses Artikels findest du Links zu vielen dieser Arbeiten, so dass unsere Argumente im Detail nachgelesen werden können. [1] (…)

Unendlich vernagelt, trotz der Vergangenheit – Die Medienreaktionen auf Putins versöhnlichen Essay

Unendlich vernagelt, trotz der Vergangenheit – Die Medienreaktionen auf Putins versöhnlichen Essay

28 Juni 2021Am 80. Jahrestag des deutschen Überfalles auf die Sowjetunion veröffentlichte Präsident Putin einen Essay in der „Zeit“, in dem er diskret sämtliche Details des Vernichtungskrieges ausblendete und erneut um Zusammenarbeit warb. Die Reaktion der Medien war beschämend.

Quelle: http://www.globallookpress.com © Kremlin Pool

Der russische Präsident Wladimir Putin (Moskau, 25. Juni 2021)

von Leo Ensel

Schauen wir uns – auch wenn es schwerfällt – möglichst nüchtern mal an, was letzte Woche in Deutschland passierte. Da veröffentlichte der russische Präsident höchstpersönlich exakt am 80. Jahrestag des deutschen Überfalles auf die Sowjetunion, der dieses Land fast 27 Millionen Tote kostete, im ehemaligen Flaggschiff der Entspannungspolitik einen Essay, dessen Titel bereits Versöhnungsbereitschaft signalisierte: „Offen sein, trotz der Vergangenheit„. (…)

Der vollständige Artikel findet sich hier:

Überfall auf die Sowjetunion: Offen sein, trotz der Vergangenheit

https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-06/ueberfall-auf-die-sowjetunion-1941-europa-russlandgeschichte-wladimir-putin


Überfall auf die Sowjetunion: Offen sein, trotz der Vergangenheit
80 Jahre nach dem Überfall auf die Sowjetunion: Wladimir Putin schreibt über seine
Sicht auf Europas Geschichte und seine Vorstellung von einer gemeinsamen Zukunft.

Ein Gastbeitrag von Wladimir Putin

  1. Juni 2021, 9:30 Uhr

    Wladimir Putin ist Präsident der Russischen Föderation.
    Vor genau 80 Jahren, am 22. Juni 1941, überfielen die Nationalsozialisten, nachdem sie
    ganz Europa erobert hatten, die UdSSR. Für das sowjetische Volk begann damit der Große
    Vaterländische Krieg, der blutigste in der Geschichte unseres Landes. Dutzende Millionen
    Menschen starben. Wirtschaft und Kultur trugen immense Schäden davon.
    Wir sind stolz auf den Mut und die Standhaftigkeit der Helden der Roten Armee und der
    Arbeiter daheim, die nicht nur die Unabhängigkeit und Würde ihres Vaterlandes verteidigten,
    sondern auch Europa und die ganze Welt vor der Versklavung retteten. Ungeachtet jüngster
    Versuche, die Kapitel der Vergangenheit neu zu schreiben, lautet die Wahrheit, dass der
    Sowjetsoldat seinen Fuß nicht auf deutschen Boden setzte, um sich an den Deutschen zu
    rächen, sondern um seine edle und große Befreiungsmission zu erfüllen. Das Gedenken an
    die Helden im Kampf gegen den Nazismus ist uns heilig. Dankend erinnern wir an die
    Alliierten der Anti-Hitler-Koalition, die Kämpfer der Résistance und die deutschen
    Antifaschisten, die den gemeinsamen Sieg näher brachten.
    Trotz der schrecklichen Erlebnisse des Weltkrieges haben die Völker Europas es geschafft,
    Entfremdung zu überwinden und zu gegenseitigem Vertrauen und Respekt zurückzufinden.
    Sie nahmen Kurs auf Integration, um einen Schlussstrich zu ziehen unter die europäischen
    Tragödien der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Ich möchte insbesondere darauf
    hinweisen, dass die historische Aussöhnung zwischen unserem Volk und den Deutschen in
    Ost und West des inzwischen vereinten Deutschlands eine kolossale Rolle bei der
    Gestaltung eines solchen Europas spielte.
    Erinnert sei auch daran, dass es deutsche Unternehmer waren, die in den Nachkriegsjahren
    zu Pionieren der Kooperation mit unserem Land wurden. 1970 wurde zwischen der UdSSR
    und der Bundesrepublik mit der Vereinbarung über langfristige Gaslieferungen nach
    Europa ein „Deal des Jahrhunderts“ geschlossen. Damit wurden der Grundstein für
    eine konstruktive Interdependenz gelegt und im Folgenden viele großartige Projekte,
    wie zum Beispiel Nord-Stream, ermöglicht.
    Wir hofften, dass das Ende des Kalten Krieges einen Sieg für ganz Europa bedeuten würde.
    Nicht mehr lange, so schien es, und Charles de Gaulles’ Traum vom geeinten Kontinent
    würde Wirklichkeit werden, und das weniger geografisch vom Atlantik bis hin zum Ural als
    vielmehr kulturell und zivilisatorisch von Lissabon bis Wladiwostok. (…)

    Der vollständige Artikel auch in englischer Sprache findet sich hier:

80 Jahre Überfall auf die Sowjetunion – Rede des Bundespräsidenten Frank-Walter STEINMEIER zum 80. Jahrestages des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion

18.06.2021

(…) Hundertausende Zivilisten in der Ukraine, in Belarus, in den baltischen Staaten und in
Russland wurden Opfer von Bombenangriffen, wurden als Partisanen unerbittlich gejagt und
ermordet. Städte wurden zerstört, Dörfer niedergebrannt. Auf alten Fotografien ragen nur
noch verkohlte steinerne Kamine aus einer verwüsteten Landschaft.
Es werden am Ende 27 Millionen Tote sein, die die Sowjetunion zu beklagen hat. 27
Millionen Menschen hat das nationalsozialistische Deutschland getötet, ermordet,
erschlagen, verhungern lassen, durch Zwangsarbeit zu Tode gebracht. 14 Millionen von
ihnen waren Zivilisten.

Niemand hatte in diesem Krieg mehr Opfer zu beklagen als die Völker der damaligen
Sowjetunion. Und doch sind diese Millionen nicht so tief in unser kollektives Gedächtnis
eingebrannt, wie ihr Leid, und unsere Verantwortung, es fordern.
Dieser Krieg war ein Verbrechen – ein monströser, verbrecherischer Angriffs- und
Vernichtungskrieg. Wer heute an seine Schauplätze reist, wer Menschen begegnet ist, die
von diesem Krieg heimgesucht wurden, der wird an den 22. Juni 1941 erinnert – auch ohne
Gedenktag und Mahnmal.
Spuren dieses Tages finden sich in alten Menschen, die ihn als Kinder erlebten, und in den
jüngeren, in ihren Enkeln und Urenkeln. Man findet sie von der Weißmeerküste im Norden
bis zur Krim im Süden, von den Ostsee-Dünen im Westen bis Wolgograd im Osten. Es sind
Zeichen des Krieges, Zeichen der Zerstörung, Zeichen des Verlustes. (…)

https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2021/06/210618-D-Russ-Museum-Karlshorst.html?nn=9042544

NATO: Die Gründungs-Lüge

NDS, 04.04.2018 — https://www.nachdenkseiten.de/?p=43276#more-43276

 

Die Gründungs-Lüge der NATO

Von Werner Rügemer

 

Nach 1945 wussten die USA: Von der geschwächten Sowjetunion geht keine Gefahr aus. Aber mit dem Zangengriff von Marshall-Plan und NATO integrierte die Siegermacht des 2. Weltkriegs ausgewählte europäische Staaten in ihre ökonomische und militärische Expansion und half ihnen beim Kampf gegen Befreiungsbewegungen in den Kolonien – auch wegen der Rohstoffe für US-Konzerne.

Im Vorfeld der NATO-Gründung wussten die Verantwortlichen in den USA: Die Sowjetunion bedeutet keine militärische Gefahr. Einen Angriff auf Westeuropa könne die geschwächte Macht, selbst wenn sie wollte, nicht durchhalten: Die Wirtschaft der Sowjetunion ist zu schwach; ihr Transportsystem ist zu primitiv; ihre Ölindustrie ist viel zu leicht anzugreifen. Die Männer im Kreml sind kluge Tyrannen, die ihre innere Macht nicht durch militärische Abenteuer im Ausland aufs Spiel setzen. „Sie wollen den Kampf um Deutschland und Europa gewinnen, aber nicht durch militärische Aktion.“ Das hielt der Chefplaner im State Department, George Kennan, 1948 für Außenminister Marshall, für Präsident Truman und für die US-Botschafter in diversen Memoranden wiederholt fest.[1]

Warum aber gründeten die USA und ihre damals noch wenigen Bündnispartner trotzdem das ausdrücklich gegen die Sowjetunion gerichtete Militärbündnis NATO?

Quelle: NATO: Die Gründungs-Lüge

ARTE-DOKU: „Komitee für Täuschungsoperationen“ geheime Kriegführung gegen UdSSR + Europa

Täuschung – Die Methode Reagan

Video im Internet unter: http://www.arte.tv/guide/de/050296-000/taeuschung-die-methode-reagan

Dienstag, 12. Mai um 8:55 Uhr (53 Min.)

Wiederholung am Montag, 18.05. um 8:55 Uhr

Erstausstrahlung am Dienstag, 05.05. um 23:00 Uhr

Zur Doku der Text von der Arte-Webseite:

Mit Reagans Machtantritt ändert sich die Strategie der USA im Kalten Krieg grundlegend: Angriff statt Verteidigung. Sein geheimes „Komitee für Täuschungsoperationen“, dessen Existenz in dieser Dokumentation zum ersten Mal von Zeitzeugen bestätigt wird, plante brillante und perfide Geheimdienst-Operationen – gegen die Sowjets, aber auch gegen die Entspannungspolitik.

Mit seinem Machtantritt im Jahre 1981 bestimmt Ronald Reagan die Strategie der USA im Kalten Krieg neu: Angriff statt Verteidigung. Sein „Komitee für Täuschungsoperationen“ ist neben der Aufrüstung eines der wichtigsten Instrumente im Kampf gegen die Sowjetunion. Gasleitungen werden mit eingeschleusten Computerchips und Trojanern sabotiert, Flug- und Seemanöver vor dem wichtigsten Stützpunkt der Sowjets in Murmansk durchgeführt.

Das Ziel: Verunsicherung und Demütigung bei gleichzeitiger Demonstration von Stärke und technischer Überlegenheit. Diese Aktionen bringen die Welt an den Rand des Atomkrieges.

Als in den 80er Jahren der schwedische sozialdemokratische Ministerpräsident Olof Palme mit Willy Brandt und Egon Bahr seine Strategie der gemeinsamen Sicherheit vorschlägt und Schweden nicht mehr als „unsinkbaren Flugzeugträger“ der Nato zur Verfügung stellen will, macht er sich nicht nur die konservativen Machteliten im eigenen Land zum Feind. Sein Ansatz ist auch Reagan schon früh ein Dorn im Auge, denn ein Einlenken der Sowjetunion im Wettrüsten des Kalten Krieges wäre für seine Strategie kontraproduktiv. So werden die Annäherungsgespräche sabotiert und die Person Palme diskreditiert. Im Februar 1986 wird Palme von einem unbekannten Täter ermordet.

Der Film zeigt die Bedeutung der geheimen Kriegsführung der USA im Kalten Krieg unter Bezugnahme auf hochkarätige Zeitzeugen und exklusives Filmmaterial. Einmal mehr wird deutlich, dass die USA zur Durchsetzung eigener Interessen auch vor der Souveränität demokratischer Staaten nicht Halt machte. Eine Thematik, die gerade in Anbetracht der aktuellen politischen Lage und der jüngsten Geheimdienstskandale von beachtenswerter Aktualität ist.

Kommentar Albrecht Müllers auf den Nachdenkseiten: http://www.nachdenkseiten.de/?p=25975

Was man aus dieser Dokumentation lernen kann:

  1. US-Präsident Ronald Reagan war kein Trottel. Im Gegenteil, er war hoch intelligent und umsichtig, leider für die falschen Ziele.
  2. Die Politik der Entspannung und des Aufbaus einer Ordnung gemeinsamer Sicherheit in Europas einschließlich Russlands, also zwischen Ost und West, wurde nicht erst ab 1990 durch Präsident Clinton unterlaufen.
  3. Reagan wollte keinen Frieden mit der Sowjetunion bzw. Russland als Partner. Ihm ging es um die Destabilisierung und dabei vor allem um die ökonomische Destabilisierung durch Zwang zu immer größeren militärischen Ausgaben. Reagan legt es darauf an, die Sowjetunion ökonomisch und technologisch nieder zu konkurrieren. In der Dokumentation wird die Überlegenheit demonstriert.
  4. In der Dokumentation wird sichtbar, welche tödliche Rolle Deutschland bei einer kriegerischen Auseinandersetzung hätte spielen müssen – es wäre so vernichtet worden, dass nicht einmal Flugplätze für die vom Atomkrieg zurückkehrenden Flugzeuge des Westens übrig geblieben wären. Das neutrale Schweden war als alternativer Flugzeugträger vorgesehen.
  5. Die USA haben unter Reagan in die Innenpolitik und in die Außenpolitik Schwedens hinein regiert. Indem sie mit NATO Partnern zusammen einen sowjetischen U-Boot Einsatz inszenierten, beeinflussten sie zusammen mit den schwedischen Militärs und Medien die Stimmung in Schweden und untergruben die Mehrheit für Olof Palmes entspannungspolitische Linie.
  6. Der Film zeigt, wie stark die Stimmung in der Bevölkerung eines Landes manipuliert werden kann. Vor der Operation des „Komitees für Täuschungsoperationen“ fühlten sich nach Umfragen 27 % der Schweden von der UdSSR bedroht; nach Auftauchen der vermeintlich sowjetischen U-Boote stieg der Anteil der Verängstigten auf 83 % (im Film beginnend bei Minute 37).
  7. Die Dokumentation zeigt, wie eine nichtgewählte Gruppe finanziell, medial und politisch Mächtiger die politischen Entscheidungen und die politische Linie eines Landes beeinflussen kann. Diese Gruppe und das schwedische Militär konspirierten gegen den eigenen Ministerpräsidenten.
  8. Wenn man rechtzeitig und clever genug dafür sorgt, die Belege für eine solche Verschwörung zu beseitigen, dann kann man sogar in der bewunderten schwedischen Demokratie einer Anklage und Verurteilung entgehen.
  9. Die Dokumentation ist ein weiterer Beleg dafür, wie albern und wirklichkeitsfremd die geläufigen Vorwürfe sind, Vorgänge, wie in der Dokumentation geschildert, seien das Produkt von Verschwörungstheoretikern. Wieder einmal wird belegt: die Wirklichkeit ist viel schlimmer, als sich dies fantasievolle Verschwörungstheoretiker vorstellen könnten.

Ergänzung E.S.:

Erkenntnisse und Dokumente zur Geheimen Kriegführung der USA belegen in Hülle und Fülle, dass die im Film gezeigten Vorgänge, Strukturen und Mechanismen nicht nur gegenüber der SU und Schweden angewendet wurden und nach dem Ende des Kalten Krieges fortgesetzt wurden (s. bspw. die opulente, nach Ländern chronologisch angelegte Zusammenstellung von William Blum: „Killing Hope. Zerstörung der Hoffnung. Globale Operationen der CIA seit dem 2. Weltkrieg“. Frankfurt 2. erw. Aufl. 2014; s. Regine Igel: „Terrorjahre. Die dunkle Seite der CIA in Italien“. München 2006 oder Seymour Hersh über „Cheneys Killertruppe“ Joint Special Operations Command JSOC http://www.hintergrund.de/20090814467/globales/kriege/cheneys-killertruppe-und-das-grosse-schweigen.html)

Viele Grüße

Elke Schenk

globalcrisis/globalchange News