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Wolfgang HERLES (ehem. Leiter ZDF-Studio Bonn): Themen von Regierung vorgegeben, Anweisungen von oben…
globalcrisis/globalchange NEWS
Martin Zeis, 31.01.2016
Nicht, dass die weiter unten dokumentierten Aussagen des Dr. Wolfgang HERLES (ehemaliger Leiter des ZDF-Studios Bonn) neu wären. Es wird jedoch in seltener Offenheit von einem leitenden ZDF-Journalisten mitgeteilt, dass die Öffentlich-Rechtlichen Regierungsjournalismus betreiben, Themen, über die berichtet wird, von der Regierung vorgegeben werden und es direkte Anweisungen von oben (Chefredakteur) gibt, wie zu berichten ist.
Grüße,
Martin Zeis
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29. Januar 2016, 19:15 Uhr
Medienquartett: Bitte nicht stören! Hauptstadtjournalisten unter sich -Deutschland Funk
29. Januar 2016, 19:15 Uhr
Medienquartett: Bitte nicht stören! Hauptstadtjournalisten unter sich
Länge | 43:06 Minuten |
Autor | Floto, Christian |
Hören bis | 6. August 2016 – 20:15 Uhr |
Sendung | Das Kulturgespräch |
Audio hören | Mediatheklink |
Text zum Beitrag | Medienquartett „Bitte nicht stören! Hauptstadtjournalisten unter sich“ |
Medienquartett
„Bitte nicht stören! Hauptstadtjournalisten unter sich“
Die Bundespressekonferenz ist ein Kuriosum. Überall auf der Welt bitten Spitzenpolitiker Journalisten zur Pressekonferenz. Nicht so in Berlin. Hier ist es genau umgekehrt: Die Journalisten laden ein, Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur kommen. Und wer die Musik bezahlt, bestimmt, was gespielt wird.
Moderation: Christian Floto (…)
Gesprächsgäste:
- Dr. Wolfgang Herles, ehem. Leiter des ZDF-Studios Bonn und ehem. Chef der ZDF-Sendung Aspekte
- Dr. Christiane Hoffmann, stv. Leiterin des Hauptstadtbüros Der Spiegel
- Tilo Jung, Chefredakteur Jung&Naiv
- Holger Schmale, stv. Chefredakteur DuMont Hauptstadtredaktion
Über den Button Mediatheklink kann man die Sendung (Audio) anhören und stößt im Bereich 27:44 bis 29:12 min auf folgende interessante Mitteilungen von Dr. Wolfgang HERLES zum Thema Regierungsjournalismus, die folgend transkribiert werden:
HERLES „Wir haben ja das Problem, dass – jetzt spreche ich wieder überwiegend vom Öffentlich-Rechtlichen – dass wir eine Regierungsnähe haben. Nicht nur dadurch, dass überwiegend so kommentiert wird, wie es der Großen Koalition entspricht, dem Meinungsspektrum, sondern auch dadurch, dass wir vollkommen der Agenda auf den Leim gehen, die die Politik vorgibt. Das heißt, die Themen, über die berichtet wird, werden von der Regierung vorgegeben. Es gibt aber viele Themen, die wären wichtiger, als das, was die Regierung – die natürlich auch ablenken will von dem was nicht passiert, aber das, was nicht passiert, ist oft wichtiger als das, was passiert – wichtiger als die Symbolpolitik, die betrieben wird…”
Moderator FLOTO an Tilo JUNG “Tilo Jung…”
HERLES sofort weiter: “Also wir gehen der Agenda auf den Leim. Und es gibt tatsächlich, das muss ich jetzt an der Stelle doch nochmal sagen, weil es ja in der öffentlichen Diskussion ist, es gibt tatsächlich Anweisungen von oben. Auch im ZDF sagt der Chefredakteur: Freunde, wir müssen so berichten, dass es Europa und dem Gemeinwohl dient und da braucht er in Klammern gar nicht mehr dazusagen, wie es der Frau Merkel gefällt. Solche Anweisungen gibt es. Die gab es auch zu meiner Zeit. Es gab eine schriftliche Anweisung, dass das ZDF der Herstellung der Einheit Deutschlands zu dienen habe und das ist was anderes, als zu berichten, was ist. Wir durften damals nichts Negatives über die neuen Bundesländer sagen. Heute darf man nichts Negatives über die Flüchtlinge sagen. Das ist Regierungsjournalismus und das führt dazu, das Leute das Vertrauen in uns verlieren. Das ist der Skandal.”