Das Märchen vom Hufeisenplan

monde-diplomatique.de

Das Märchen vom Hufeisenplan

Serge Halimi, Pierre Rimbert

8–9 Minuten


11.04.2019

Das Märchen vom Hufeisenplan

Vor 20 Jahren, am 24. März 1999, begann die Nato ihre Luftangriffe gegen Serbien. Der Krieg wurde durch Falschinformationen befeuert, mit denen westliche Regierungen die öffentliche Meinung für die militärische Lösung einnehmen wollten.

von Serge Halimi und Pierre Rimbert

Minister Scharping im Cockpit eines Transall-Simulators der Bundeswehr, 1999 akg-images/picture-alliance/dpaAudio: Artikel vorlesen lassen

Die Serben „spielen mit abgeschnittenen Köpfen Fußball, zerstückeln Leichen, schneiden den getöteten Schwangeren die Föten aus dem Leib und grillen sie“. So schilderte es damals der deutsche Verteidigungsminister Rudolf Scharping, als wäre er dabei gewesen.1 Seine Aussagen wurden von den Medien aufgegriffen und fortgesponnen: Die Serben hätten „100 000 bis 500 000 Menschen“ getötet (TF1, 20. April 1999) und ihre Opfer in Öfen verbrannt, „die den in Auschwitz eingesetzten ähnelten“ (Daily Mirror, 7. Juli). (…)

US-Staatsunternehmen NewsGuard zielt auf Consortium News – Joe LAURIA

consortiumnews.com

Quelle: https://consortiumnews.com/2022/06/02/us-state-affiliated-newsguard-targets-consortium-news/

US-Staatsunternehmen NewsGuard zielt auf Consortium News

02.06.2022

59-75 Minuten

Die mit dem Pentagon und dem Außenministerium verbundene Organisation, in deren Vorstand ein ehemaliger Direktor der NSA und der CIA sitzt, wirft Consortium News vor, „falsche Inhalte“ über die Ukraine zu veröffentlichen, berichtet Joe Lauria.

Von Joe Lauria

Speziell für Consortium News

Consortium News wird von NewsGuard „überprüft“, einer mit der US-Regierung verbundenen Organisation, die versucht, ein Narrativ über die Ukraine durchzusetzen und dabei abweichende Meinungen zu diskreditieren.

Die Organisation beschuldigt Consortium News, das 1995 von dem ehemaligen Investigativreporter der Associated Press, Robert Parry, gegründet wurde, „falsche Inhalte“ über die Ukraine zu veröffentlichen.

Sie bezeichnet wesentliche Fakten über die Ukraine, die in den Mainstream-Medien unterdrückt wurden, als „falsch“: 1) dass es 2014 einen von den USA unterstützten Staatsstreich gab und 2) dass der Neonazismus eine bedeutende Kraft in der Ukraine ist. Consortium News hat es sich zur Aufgabe gemacht, über wichtige Informationen zu berichten, die von den Konzernmedien verschwiegen werden.

NewsGuard hält diese Fakten jedoch für „Mythen“ und fordert Consortium News auf, diese „Fehler“ zu korrigieren.

Wer ist NewsGuard?

Ex-NSA- und CIA-Direktor Michael Hayden im Jahr 2015. (Gage Skidmore, Flickr CC BY-SA 2.0)

NewsGuard hat sich im Jahr 2018 als Richter über die Glaubwürdigkeit von Nachrichtenorganisationen etabliert. Auf der Titelseite der NewsGuard-Website ist zu lesen, dass NewsGuard „Partner“ des Außenministeriums und des Pentagons sowie mehrerer großer Unternehmen wie Microsoft ist. Die Art dieser „Partnerschaften“ ist nicht ganz klar.

NewsGuard ist ein privates Unternehmen, das sich vor den Verpflichtungen des Ersten Verfassungszusatzes schützen kann. Aber es hat Verbindungen zu ehemals hochrangigen US-Regierungsbeamten, zusätzlich zu seinen „Partnerschaften“ mit dem Außenministerium und dem Pentagon.

Im Beirat von NewsGuard sitzen unter anderem General Michael Hayden, der frühere Direktor der Central Intelligence Agency und der National Security Agency, Tom Ridge, der erste Direktor des US-Heimatschutzes, und Anders Fogh Rasmussen, ein ehemaliger Generalsekretär der NATO. NewsGuard sagt, dass seine „Berater NewsGuard mit Rat und Fachwissen zur Seite stehen. Sofern nicht anders angegeben, spielen sie keine Rolle bei der Festlegung der Bewertungen oder der Nährwertkennzeichnung von Websites und haben keinen Einfluss auf die Leitung oder das Management der Organisation“.

Co-CEO zusammen mit dem ehemaligen Verleger des Wall Street Journal, Louis Gordon Crovitz, ist Steven Brill, der in den 1990er Jahren Brill’s Content herausgab, ein Magazin, das sich als Wachhund der Presse verstand und die Rolle der Medien bei der Kontrolle der Regierung kritisierte. NewsGuard ist eine regierungsnahe Organisation, die Medien wie Consortium News bewertet und völlig unabhängig von Regierungen oder Unternehmen ist.

NewsGuard verfügt über ein Bewertungsverfahren, das dazu führt, dass eine Nachrichtenorganisation entweder ein grünes oder ein rotes Etikett erhält. Fox News und andere große Medien haben zum Beispiel ein grünes Label erhalten. (…)

Notizen vom Ende der unipolaren Welt (5)

Mathias BROECKERS

19.03.2022

Dass eine Delegation der Ministerpräsidenten  Polens, Tschechiens und der Sloweniens ostentativ mit dem Zug nach Kiew reist, um Solidarität mit dem vom Krieg bedrohten Land und seiner Regierun…

Quelle: Notizen vom Ende der unipolaren Welt (5)

Mehr zum Thema:
Notizen vom Ende der unipolaren Welt (4) 18.03,22
Notizen vom Ende der unipolaren Welt -3 (16.03.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt –  2 (14.03.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 1 (13.03.22) 
Das Kriegsmotiv (08.03.22)
Was spricht eigentlich gegen eine militärisch neutrale Ukraine? (6.3.22)
Warum ich noch immer Putinversteher bin (25.02.22)
Das Jugoslawien Russlands in der Ukraine – und NATOstan muss wütend zuschauen (24.02.22)
Die Geduld des Bären ist zu Ende(23.02.22)
Wir sind schon wieder die Guten (17.02.22)
Drei Riesen und die “neue Ära der Multipolarität” (12.02.22)
Frisch aus dem Archiv: Ansichten eines Putinverstehers (18.02.22)
Return of the Kremlmonster: Kuba-Krise reloaded (18.01.22)

Mathias Bröckers/Paul Schreyer: Wir sind IMMER die Guten – Ansichten eines Putinverstehers oder wie der kalte Krieg neu entfacht wird, Westend Verlag (2019)

Die großen Pläne des Weißen Hauses hinter dem Betrug der ‚russischen Invasion‘

moonofalabama.org

78-99 Minuten

15. Februar 2022

Die großen Pläne des Weißen Hauses hinter dem Betrug der ‚russischen Invasion‘

Da der Betrug der „russischen Invasion“ neue Höhen erreicht, ist es an der Zeit, die Motive dahinter zu untersuchen.

Der Lärm ist ohrenbetäubend geworden.

– Die USA warnen vor einem drohenden Krieg in der Ukraine – Politico, Feb 11, 2022

> Das Briefing des US-Geheimdienstes enthielt einen konkreten Hinweis auf den nächsten Mittwoch, den 16. Februar, als Starttermin für die Bodeninvasion, sagten drei Beamte in Washington, London und der Ukraine gegenüber POLITICO. <

– Russische Invasion könnte jederzeit beginnen, sagt das Weiße Haus – Reuters, Feb 14, 2022

Das Wort „könnte“ macht in diesen Schlagzeilen eine Menge Arbeit.

Können wir es etwas präziser formulieren?

– DAWN RAID Russland will morgen um 1 Uhr morgens mit einem massiven Raketenangriff und 200.000 Soldaten in die Ukraine einmarschieren, behauptet der US-Geheimdienst – The Sun, 15. Februar 2022

– Russland will morgen um 3 Uhr morgens in die Ukraine einmarschieren, sagen Quellen – Coventry Telegraph, 15. Februar 2022

1 Uhr oder 3 Uhr morgens?

Was ist es?

Und in welcher Zeitzone?

Und 200.000 Soldaten? Gestern waren es nur 100.000. Wie können sich diese über Nacht verdoppelt haben?

Es stellt sich auch die Frage nach dem Warum.

Warum hat die Regierung Biden eine künstliche „Krise“ im Zusammenhang mit einer russischen Invasion in der Ukraine heraufbeschworen, obwohl eine solche Invasion weder geplant ist noch wahrscheinlich stattfinden wird? Warum behauptet sie, ein russischer Einmarsch in die Ukraine stehe „unmittelbar bevor“, obwohl sowohl Russland als auch die Ukraine bestreiten, dass ein solcher bevorsteht?

Warum verbreitet sie irreführende Satellitenbilder von angeblich stationierten Panzern, obwohl diese direkt neben den Kasernen stehen, in die sie gehören? Warum wird ein „russischer Aufmarsch“ propagiert, obwohl dies jedes Jahr behauptet wird? (…)

Der gesamte Aufsatz auf Dt. und Engl. hier:

Giftgas in Syrien: BBC gesteht Fake News ein – von Harald Neuber (Telepolis)

https://www.heise.de/tp/features/Giftgas-in-Syrien-BBC-gesteht-Fake-News-ein-6185652.html?seite=all

Giftgas in Syrien: BBC gesteht Fake News ein – von Harald Neuber (Telepolis)

Debunking The Top Five Fake News Narratives About Nagorno-Karabakh

Andrew Korybko
28 September 2020

This weekend’s resumption of hostilities in Nagorno-Karabakh has led to an explosion of fake news narratives about the conflict, hence the reason for writing this piece in order to debunk the top five ones that have since proliferated across the Alt-Media

Quelle: Debunking The Top Five Fake News Narratives About Nagorno-Karabakh

MIT Rocket Scientist Weighs In On Leaked Syria Chemical Investigation Memo

“The evidence is overwhelming that the gas attacks were staged…”

“The evidence is overwhelming that the gas attacks were staged,” Award-winning scientist and MIT professor emeritus Theodore Postol told The Grayzone’s Aaron Maté in a newly published interview.

The interview with the noted MIT rocket scientist comes after Fox’s Tucker Carlson featured rare mainstream coverage of the bombshell leaked OPCW report on his show Thursday night.

The „smoking gun“ memo refutes key events surrounding the April 2018 alleged chemical gas attack in Douma, Syria – which resulted at the time in massive US and allied airstrikes on Damascus, including the launch of over one hundred Tomahawk cruise missiles.

As we summarized previously of the leaked chemical weapons engineer report from the world’s chief international chemical weapons watchdog group:

The document, whose authenticity the OPCW has confirmed, contends that the official story which was used to justify an air strike by the US, UK and France about poison gas being dropped on civilians from Syrian government helicopters is scientifically implausible, saying “In summary, observations at the scene of the two locations, together with subsequent analysis, suggest that there is a higher probability that both cylinders were manually placed at those two locations rather than being delivered from aircraft.” 

(…)

Postol said during the interview:

“If I were advising somebody, as I did when I was in the Pentagon, I advised the chief of naval operations, and part of my job was to take technically detailed analysis and translate it into information that could be readily understood by an intelligent non-expert, so if I were briefing the chief on this particular document, I would not caveat it quite the way that the [OPCW] professionals did, although they did a good job…“

And he added, „I would simply say that the evidence is overwhelming that the gas attacks were staged, and then I would explain why this evidence is overwhelming.”

The incredibly revealing analysis by the MIT rocket scientist, based on reviewing the newly leaked Organization for the Prohibition of Chemical Weapons (OPCW) document is crucial given a week ago there was yet another chemical attack claim by al-Qaeda linked „rebels“ near Idlib on May 19, which the US State Department says it is investigating, vowing to „respond quickly and appropriately“ if Assad is found guilty of using the banned weapons, according to an official statement.

The leaked OPCW document can be accessed here.   

http://syriapropagandamedia.org/wp-content/uploads/2019/05/Engineering-assessment-of-two-cylinders-observed-at-the-Douma-incident-27-February-2019-1.pdf

Quelle: MIT Rocket Scientist Weighs In On Leaked Syria Chemical Investigation Memo

Mathias BRÖCKERS zum“Spiegel-Skandal“: Wenn das Narrativ stimmt, sind Fakten zweitrangig, TP 23.12.2018

Liebe Leute,

 

zum Jahresausklang erinnert Mathias Bröckers, gestützt auf seine persönlichen Erfahrungen, an die Entwicklung eines „Fake-Reportage-Stils“ beim „ehemaligen Nachrichtenmagazin“ Der Spiegel.

 

Entspannte Festtage und ein guter Start ins Neue Jahr,

Martin Zeis

 

23.12.2018 — https://www.heise.de/tp/features/Wenn-das-Narrativ-stimmt-sind-Fakten-zweitrangig-4258586.html?view=print

Wenn das Narrativ stimmt, sind Fakten zweitrangig

Von Mathias Bröckers

Schon vor 16 Jahren gab es im „Spiegel“ große Fake-Reportagen über das „Was 9//11 wirklich geschah“

Der Skandal um die Fake-Reportagen im „Spiegel“ kommt [1] dem unterirdischen „Bild“-Lyriker Wagner vor, „als würde es von unten nach oben regnen. Nein schlimmer. Es ist, als hätten Paparazzi den Papst im Bordell erwischt.“ Und er fügt hinzu: „Ich kannte Rudolf Augstein. Er hätte den Laden dicht gemacht.“

Ich kannte ihn zwar nicht, aber einige seiner leitenden Redakteure – und die wären, soviel ist sicher, als Verantwortliche oder Beteiligte einer solche Fälschungsserie sofort und reihenweise gefeuert worden. Und es wäre ein Verdikt von Rudolf ergangen, dass diese magazinigen, gefühligen Reportagen mit Human-Touch-Getue und Real-Life-Suggestionen, all diese „große Reportage“-Prosa mit ihren szenischen Textbausteinen aus dem Creative-Writing-Workshop, in einem „Nachrichtenmagazin“ absolut nichts zu suchen haben. Sie haben ihre Berechtigung auf den Vergnügungsdampfern der Unterhaltungsindustrie, aber nicht in einem dem Journalismus verpflichteten Presseorgan mit dem Motto: „Sagen, was ist.“

Dass Spiegel-Artikel zu Augsteins Zeiten nur in Ausnahmefällen namentlich gekennzeichnet waren, hatte ja durchaus sein Gutes: Verhinderte Schriftsteller und Prosaisten konnten sich nicht spreizen, die berichteten Tatsachen, die Nachricht, stand im Vordergrund. Und die Qualität der Beiträge wurde nicht in Journalistenpreisen gemessen, sondern an dem, was sie politisch, juristisch oder sonst wie ins Rollen brachten.

Diese Zeiten sind lange vorbei und am wenigsten kann man das dem jetzt geächteten Jungstar am Reporterhimmel Claas Relotius vorwerfen, denn der phantasiebegabte Autor hat einfach nur geliefert, was seine Oberen verlangten und in ihren Spin passte. Keine Nachrichten, sondern Stimmungsbilder – und wenn die Stimmung stimmt, kommt es auf Fakten nicht mehr wirklich an. Wenn dann das, „was ist“, zum Beispiel die stinknormalen Trump-Wähler einer Kleinstadt in Minnesota [2], den gewünschten Spin nicht hergibt, dann erfindet der kreative Schreiber eben ein finsteres Nest waffentragender Dumpfbacken. Und wenn das Narrativ stimmt, sind die Fakten zweitrangig [3] und der Schwurbel kommt prominent ins Blatt.

Als ich 2004 einmal in einer Fernsehsendung mit zwei „Spiegel“-Redakteuren über 9/11 diskutiert hatte und wir danach bei einem Kaffee noch plauderten, meinten sie, dass sie einiges in meinen Büchern ja auch richtig gut fänden – zuvor in der Sendung hatten sie mir „Verschwörungstheorien“ und „schlechte Recherche“ vorgeworfen – nur dass ich ihre Zeitschrift immer als „ehemaliges Nachrichtenmagazin“ bezeichne, das würde ihnen überhaupt nicht gefallen. Diese Bezeichnung war mir einmal bei einem Vortrag rausgerutscht, als ich eine Spiegel-Story mit dem Titel „9/11 – Was wirklich geschah“ kommentierte, und wie das so ist – wenn das Publikum lacht, nehmen wir den Gag ins Repertoire – zog diese Präzisierung der hochkarätigen Marke „Nachrichtenmagazin“ dann als geflügeltes Wort seine Kreise. Zu erfahren, dass sich die „Spiegel“-Leute darüber ärgerten, war natürlich erfreulich.

„Wir waren dabei und kennen die Wahrheit“-Gestus

Es war diese „9/11 – Was wirklich geschah“-Story – eine im Reportagestil von einem Dutzend Autoren montierte Geschichte der „wirklichen“ Ereignisse – und ein Buch, das sie daraus gemacht hatten -, die ich im Oktober 2002 mit dem „Spiegel“-Redakteur Ulrich Fichtner im WDR-Radio diskutiert hatte. Nachdem Fichtner mein aus der WTC-Conspiracy-Serie auf Telepolis [4] hervorgegangenes Buch („Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.“, Verlag Zweitausendeins) im „Spiegel“ als „Septemberlüge“ von links mit der „Auschwitzlüge“ von rechts verglichen hatte, lud uns Walter van Rossum zur Diskussion ins WDR-Funkhaus ein.

Als ich jetzt die selbstkritische Darstellung der Fälschungsserie [5] im „Spiegel“ las – verfasst von dem mittlerweile zum Vize-Chefredakteur aufgestiegenen Ulrich Fichtner erinnerte ich mich an diese Debatte. Und fand die Lektüre des Transskripts [6] der Sendung überaus aufschlussreich.

Nicht nur medienhistorisch – der penetrante Generalverdacht von „Quellen aus dem Internet“ -, sondern auch aktuell, denn es ist genau dieser Fake-Reportage-Stil, der Fichtner hier in Sachen 9/11 vorgehalten wird: die Real-Life-Suggestion, das so Tun als würde man „Terroristen“ bei der Vorbereitung des Anschlags über die Schulter schauen, die ganze szenische Dramaturgie mit atmosphärischen Einsprengseln und der „Wir waren dabei und kennen die Wahrheit“-Gestus, der sich dann auch nicht scheut, diese Prosa-Melange unter dem Titel „9/11- Was wirklich geschah“ als Dokument, als Nachricht, als Journalismus zu verkaufen.

Was dem kreativen Autor Roletius jetzt vorgeworfen wird, ist letztlich genau das, was seine Vorgesetzten und Ziehväter Ulrich Fichtner et. al. nach dem 11.9. September getrieben haben – mit dem einzigen Unterschied, dass sie sich Osama und die 19 Hijacker als Alleintäter nicht selbst ausgedacht, sondern vom Weißen Haus unhinterfragt übernommen und eine geile Story daraus gestrickt haben. Dass die wahren Fakten völlig unklar waren und entscheidende Fragen offen, war zweitrangig – das Narrativ stimmte und der Schwurbel kam auf die Titelseite.

Das Problem ist jetzt also gar nicht, dass ein aufgeweckter Newcomer dieses Prinzip durchschaut und sich trickreich zu Nutze gemacht hat, sondern dass man beim „Spiegel“ anscheinend noch gar nicht gecheckt hat, wo das Problem eigentlich liegt. Nämlich in der Verabschiedung von der Übermittlung und Einordnung von Fakten, vom „Sagen, was ist“ eines Nachrichtenmagazins – bei gleichzeitiger Hinwendung zu pseudojournalistischem Agendasetting und „Ausmalen, wie sich’s anfühlt“.

So sehr man sich beim „Spiegel“ nun auch grämt – „Dieses Haus ist erschüttert. Uns ist das Schlimmste passiert, was einer Redaktion passieren kann. (…) Das beschämt uns. (…) Die meisten Kollegen reagieren erschüttert. Bei einigen fließen Tränen….“ tropft es aus der jüngsten Ausgabe – helfen kann nur noch ein radikales Revirement im Sinne von Rudolf.

URL dieses Artikels:
http://www.heise.de/-4258586

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/post-von-wagner-lieber-spiegel-59131304.bild.html
[2] https://medium.com/@micheleanderson/der-spiegel-journalist-messed-with-the-wrong-small-town-d92f3e0e01a7
[3] https://www.heise.de/tp/news/Die-Aufregung-um-Claas-Relotius-ist-Heuchelei-4258079.html
[4] https://www.heise.de/tp/thema/the-wtc-conspiracy/seite-3
[5] http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fall-claas-relotius-spiegel-legt-betrug-im-eigenen-haus-offen-a-1244579.html
[6] https://www.broeckers.com/911-2/funkhausgesprache/

Caitlin Johnstone dismantles the false flag in Douma: Dust no Gas – Weakening Narrative – Consent Required; medium.com Apr 16, 2018

globalcrisis/globalchange NEWS
Martin Zeis 17.04.2018 17:10

Caitlin Johnstone dismantles the false flag in Douma – Dust no Gas – Weakening Narrative – Consent Required.

https://consortiumnews.com/2018/04/16/syrian-chemical-victims-suffered-from-dust-inhalation-reports-say/

original: https://medium.com/@caityjohnstone/us-russia-hacked-the-evidence-of-chemical-attack-in-syria-85a17e6d6087

Syrian ‘Chemical Victims’ Suffered from Dust Inhalation, Reports Say

April 16, 2018

A report by the Independent’s veteran Middle East correspondent Robert Fisk quotes doctors in Douma saying victims suffered from dust inhalation and that a member of the White Helmets caused panic by falsely shouting, “Gas!” in a triage center. The White Helmets were then bused out with other jihadists, as Caitlin Johnstone explains.

By Caitlin Johnstone

We are now being told (and I assure you I am not making this up) that if the Organization for the Prohibition of Chemical Weapons doesn’t find evidence that the Syrian government conducted a chemical weapons attack in Douma last week, it’s because Russia hid the evidence.

“It is our understanding the Russians may have visited the attack site,” reports U.S. Ambassador Kenneth Ward. “It is our concern that they may have tampered with it with the intent of thwarting the efforts of the OPCW Fact-Finding Mission to conduct an effective investigation.”

I guess the idea is that this international top-level investigative team on which tremendous credibility has been placed by the western world can be thwarted by Russians showing up with a Hoover and spraying some Febreze in the air like a teenage stoner when mom comes home? I’m not sure, but given the immense dearth of evidence we’ve been seeing in support of the establishment Douma narrative and the mounting pile of evidence contradicting it, it sure does sound fishy.

Now that the jihadist-occupied suburb of Douma has been retaken by the Syrian government, western journalists have been allowed in to poke around and start asking questions, and so far it isn’t looking great for the propaganda machine

Dust Not Gas

The Independent‘s Robert Fisk has published a report which affirms the story so many westerners have been dismissing as Kremlin propaganda for days now after interviewing a doctor from the hospital of the area where the Douma attack was supposed to have occurred. Dr Assim Rahaibani told Fisk that what was in actuality an outbreak of respiratory distress among occupants of a dusty oxygen-deprived tunnel was made to look like the aftereffects of a chemical weapons attack when a member of the White Helmets started shouting about a gas attack in front of a bunch of video cameras. Everyone panicked and started hosing themselves down, but in the video, according to Rahaibani, “what you see are people suffering from hypoxia—not gas poisoning.”

This report was independently backed up by a reporter from One America News Network named Pearson Sharp, who gave a detailed account of his interviews with officials, doctors, as well as many civilians on the street Sharp says he deliberately selected at random in order to avoid accusations of bias. Many people hadn’t even heard that a chemical weapons attack had taken place, and the ones who had said it was staged by Jaysh al-Islam. The staff at the hospital, including a medic-in-training who was an eyewitness to the incident, gave the same story as the account in Fisk’s report. (Fisk also reported that the White Helmets in Duma had joined jihadists on Syrian government buses on the way to Idlib province.)

Weakening Narrative

The increasing confidence with which these unapproved narratives are being voiced and the increasing discomfort being exhibited by empire loyalists like Ambassador Ward indicate a weakening narrative in the greater propaganda campaign against the Assad government and its allies, but don’t hold your breath for the part where Fox News and the BBC turn around and start asking critical questions of the governments that they are meant to be holding to account.

The journalists who have been advancing the establishment narrative on Syria aren’t about to start reporting that they’ve gotten the entire yria story backward and have been promoting a version of events manufactured for the benefit of CIA-MI6-Mossad agendas. You’re not about to see CNN, who last year staged a fake scripted interview with a seven year-old Syrian girl to manufacture support for escalations against Assad, suddenly turn around and start asking if we’re being told the full story about what’s happening Syria.

Watch them closely. Watch how they steadfastly ignore the growing mountain of evidence and keep promoting the Syrian regime change agenda that the western empire has been working toward for decades. Watch them dismiss all evidence they can’t ignore as Kremlin propaganda and shift the narrative whenever things start to look bad for them. Those riding the crest of the wave of establishment media are too far gone into the blob to ever admit error and change. The least among us aren’t about to stop constructing a public reality tunnel which depicts them as heroes of truth, tear it all down, and start advancing a narrative which makes them look like fools at best and villains at worst. It will not happen.

Luckily for us, it doesn’t need to. Internet censorship is still far from closing the door on our ability to network and share information, and we’ve been very effective at sowing skepticism among the masses. The war propagandists are not nearly as good at their jobs as they want to believe, and we can beat them.

Consent Required

They work so hard to manufacture support for war because they require that consent. If the oligarchs try to launch a war against a disobedient nation amidst very clear opposition from the public, they will shatter the illusion of freedom and democracy that their entire empire is built upon, and then they’re exposed. Corporatist oligarchy has succeeded in weaving its web of dominance because its oppression has thus far remained hidden and its depravity disguised as humanitarianism. They cannot expose themselves by transgressing a loud NO from the public or else the masses will realize that everything they used to believe about their country, their government and their world is a lie.

They won’t risk that. We can force them into retreating from open war by circulating facts and information and keeping a healthy level of skepticism circulating among the public. Watch them squirm, move goalposts and shift narratives, and point and yell about it whenever it happens. We can win the media war against the propagandists. We have truth on our side.

Caitlin Johnstone is a rogue journalist, poet, and utopia prepper who publishes regularly at Medium. Follow her work on Facebook, Twitter, or her website. She has a podcast and a new book Woke: A Field Guide for Utopia Preppers. This article was re-published with permission.

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Martin Zeis
martin.zeis@gmxpro.net

Die Übersetzung ins Deutsche besorgten die Nachdenkseiten:

https://www.nachdenkseiten.de/?p=43542

 

Craig MURRAY, 5.4.2018: „Knobs and Knockers“ — der zentrale Kern der Novitschok-Saga wird zerstört

globalcrisis/-change NEWS

Martin Zeis, 05.04.2018 22:50

martin.zeis@gmxpro.net

Heute morgen veröffentlichte der frühere britische Botschafter Craig MURRAY einen Artikel „Knobs and Knockers“, in welchem er die jüngsten Geschichten der britischen Regierung zur Novitschok-Affäre kritisch unter die Lupe nimmt. (vgl. https://www.craigmurray.org.uk/archives/2018/04/knobs-and-knockers )

Craig Murray mit besten Kontakten zu entscheidenden Wissenträgern in der britischen Administration, dem wissenschaftlichen Personal diverser Fachgebiete und mit einschlägigen (auch mit geheimdienstlichen) Erfahrungen aus seiner Zeit als Botschafter in Usbekistan hat in bester kriminalistischer Manier, gestützt auf einschlägige Expertise aus der Organischen Chemie und der Nervenkampfstoff- Herstellung, in seinem Beitrag m.E. die zentrale Schwachstelle der Novitschok-Story Großbritanniens und seiner NATO-/EU-Verbündeten getroffen.

Dem Text folgend referiere ich einige zentrale Fakten, Überlegungen, Kritikpunkte.

1.
Daniel COLLUM, Professor für Organische Chemie an der Cornell-Universität, teilte Murray heute Nacht (3:03 AM) per Tweet mit, dass die höheren Semester des Chemiestudiums durchaus in der Lage seien, Kampfstoffe der Novitschok-Klasse herzustellen. Dies könnten die Fachkollegen/-innen der Organischen Chemie bestätigen, würden sie denn gefragt (was Regierung und Medien tunlichst vermeiden).

2.
Die britischen Medien sind in letzter Zeit von den Geheimdiensten + deren „Quellen“ gebrieft worden, die Regierung sei im Besitz eines geheimen Handbuchs Russlands für das Trainieren von Attentaten. Dort werde im Einzelnen ausgeführt, wie man Türgriffe (knobs) mit Nervenkampfstoffen/-giften kontaminiert. Ein nach dieser Anleitung „platzierter“ Nervenkampfstoff sei am Griff der Haustüre des Skripalschen Anwesens gefunden worden und „… dies waren die Fakten, welche die Verbündeten Großbritanniens überzeugten, dass nur Russland als Täter in Frage kommt.“ (zit.a./übers. Daily Mirror, https://www.mirror.co.uk/news/uk-news/spy-manual- reveals-russian-agents-12284582 )

Daraus ergeben sich für Murray zwei Fragen:

  1. a.) Wie glaubwürdig ist es, dass die Skripals über den Türgriff ihrer Haustüre mit einem Nervenkampfstoff (der Novitschok-Klasse) vergiftet wurden?
  2. b.) Wie glaubwürdig ist es, dass die britische Regierung im Besitz eines geheimen russischen Trainings-Handbuchs für Attentate mit Novitschok- Kampfstoffen ist?

Es folgen die Infos/Überlegungen/Einwände Murrays zu Frage a.):

a.1) Die britische Regierung wies alle Personen, die mit dem Kampfstoff an der Haustüre bei Skripals in Kontakt gekommen sein könnten, an, ihre Kleider zu waschen und andere Oberflächen mit warmem Wasser oder Feuchttüchern abzuwaschen/-wischen.

Daraus leitet sich weitere Fragen ab: Wenn es sich also um eine abwaschbare Substanz gehandelt hat, weshalb wurde diese auf dem Außentürgriff der Haustüre angebracht – an einem Tag, wo es in Salisbury längere Zeit heftig regnete?

Und: Kann jemand das Szenarium erklären, wie beide Skripals zusammen den Haustürgriff beim Hinausgehen und Schließen der Türe berühren; und weiter: weshalb kontaminierte sich nicht die Ärztin, welche sich bei nahem körperlichen Kontakt intensiv um die Vergifteten kümmerte?

a.2) Der zentrale Einwand ist jedoch, dass die Nervenkampfstoffe der Novitschok-Klasse sofort wirken. Es gibt keinen Nervenkampfstoff mit verzögerter / aufgeschobener Wirkung. Nicht umsonst wies Theresa May darauf hin, dass das bei den Skripals verwendete Nervengift zehnmal giftiger ist als das im Chemie- Kampfstoff-Labor von Porton Down entwickelte Nervengift VX, das den Bruder von Kim Jong-un in 15 Minuten tötete.

Bei den Skripals jedoch wirkte der Nervenkampfstoff erst nach vollen drei Stunden (!). Und nicht nur das. Die Skripals waren in der Lage Auto zu fahren, in einem Shopping-Center herumzuspazieren, ein Pub aufzusuchen und – unglaublich – ihr Zentralnervensystem war in solch guter Verfassung und ihr Verdauungsapparat so intakt, dass sie sich an den Tisch setzen und ein komplettes Menü zu sich nehmen konnten.

Und danach sollen die beiden, trotz ihres stark unterschiedlichen Körpergewichts, gleichzeitig von dem Nervenkampfstoff niedergestreckt worden sein, der nach dreistündiger Inaktivität plötzlich – ohne Vorwarnung – tödlich zuschlug.

F a z i t: Hier liegt eine absolut unglaubwürdige Geschichte vor. Militärische Nervenkampfstoffe sind Waffen auf dem Schlachtfeld und halten den Gegner nicht stundenlang voll kampf-/einsatzfähig.

Unter Bezugnahme auf einen Artikel im „Scientific American“ vom 9. März 2018 (2) wären bei den Skripals nach Kontakt (Haustürgriff) mit dem Nervenkampfstoff folgende Wirkungen eingetreten, bevor sie nur ihr Auto erreicht hätten:

Nervenkampfstoffe sind flüchtig und ihre Konzentration bei normaler Raumtemperatur ist tödlich. Die Symptome der Vergiftung treten rasch auf: Brustenge, Atembeschwerden, Ersticken; begleitende Symptome sind (blutiges) Erbrechen, massive Inkontinenz.

Anmerkungen:

(1) Am 17. März 2018 haben wir (Stephan Best, Martin Zeis) auf dieser Liste einen längeren Aufsatz „Eskalation in die Nowitschok-Falle“ gepostet. Der Beitrag ist unter folgender URL abrufbar: https://steven25.com/2018/03/17/eskalation-in-die-nowitschok-falle/

(2) Simon COTTON: Nerve Agents: What Are They and How Do They Work?; URL: https://www.scientificamerican.com/article/nerve-agents-what-are-they-and-how-do-they-work/