Merkantilismus mit mehreren Währungen und die neue internationale Wirtschaftsordnung

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Merkantilismus mit mehreren Währungen und die neue internationale Wirtschaftsordnung

Kathleen TYSON

20.01.2023

6-7 Minuten

Letzten Monat schrieb ich, dass Bretton Woods II heute endet. Es ging weltweit viral. (Seitdem haben wir unsere Zeitachse für den multipolaren Übergang gestartet, damit andere den Übergang von der unipolaren Welt der Dollar-Dominanz zu einer multipolaren Welt verfolgen können, in der Handel, Finanzen und Kredite zunehmend in verschiedenen Währungen abgewickelt werden.

Ich nenne die neue Ordnung Multicurrency Mercantilism, inspiriert von einer Warnung von Henry Kissinger aus dem Jahr 2014, dass Sanktionen in einer globalen Wirtschaft zu einer merkantilistischen Verteidigung durch große Nationen einladen. Die Sanktionen des Westens gegen Russland wegen des Krieges in der Ukraine und gegen China, das lediglich westliche Industrien übertrumpft, haben eine große globale Verschiebung ausgelöst. Jetzt, da er da ist, bin ich Optimist. Der Multicurrency-Merkantilismus wird für die Welt großartig sein. Hier sind einige Vorteile:

Der Mehrwährungs-Merkantilismus erfordert nicht die Zustimmung der G7-Staaten, die die Währungsordnung von Bretton Woods II dominieren. Die USA haben zwar ein informelles Vetorecht beim IWF, der Weltbank, der BIZ usw., können aber kein Veto gegen bilaterale Abkommen oder staatliche Gesetze oder Vorschriften für Zahlungen in lokalen, regionalen oder anderen bevorzugten Währungen einlegen.

Die Zahlung in lokalen Währungen oder über Vostro-Konten1 in regionalen Währungen bietet eine bessere Transparenz der Export- und Handelserlöse. Exportierende Staaten können Ausfuhrsteuern und Zölle besser eintreiben. Ein zu großer Teil des Handels, der heute in Dollar oder Euro abgewickelt wird, läuft über Steueroasen und nutzt die doppelte Preisauszeichnung, um Zölle oder Unternehmenssteuern zu vermeiden, was die Steuerkapazität der Exportländer verringert und Wachstum und Entwicklung untergräbt.

1https://de.wikipedia.org/wiki/Nostrokonto (StB)

Frieden für die Ukraine: Ein Friedensappell aus der Mitte der Gesellschaft

Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/frieden-fuer-die-ukraine-ein-friedensappell-aus-der-mitte-der-gesellschaft-li.332707

Frieden für die Ukraine: Ein Friedensappell aus der Mitte der Gesellschaft

Frieden für die Ukraine: Ein Friedensappell aus der Mitte der Gesellschaft

Frieden schaffen: Waffenstillstand, Verhandlungen und gemeinsame Sicherheit. Das fordert eine Friedensinitiative für Europa, für die Ukraine.

Rainer Braun

und andere

01.04.2023 | 08:27 Uhr

Polizisten in Charkiw betrachten Fragmente eingeschlagener russischer Raketen.

Polizisten in Charkiw betrachten Fragmente eingeschlagener russischer Raketen.Libkos/AP

Mehr als ein Jahr dauert bereits der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Jeder weitere Tag Krieg bedeutet für die betroffenen Menschen mehr Leid und Zerstörung, mehr Verwundete und Tote. Mit jedem Tag wächst die Gefahr der Ausweitung der Kampfhandlungen. Der Schatten eines Atomkrieges liegt über Europa. Aber die Welt darf nicht in einen neuen großen Krieg hineinschlittern. Die Welt braucht Frieden. Das Wichtigste ist, alles für einen schnellen Waffenstillstand zu tun, den russischen Angriffskrieg zu stoppen und den Weg zu Verhandlungen zu finden.

Aus dem Krieg ist ein blutiger Stellungskrieg geworden, bei dem es nur Verlierer gibt. Ein großer Teil unserer Bürger und Bürgerinnen will nicht, dass es zu einer Gewaltspirale ohne Ende kommt. Statt der Dominanz des Militärs brauchen wir die Sprache der Diplomatie und des Friedens.

Die Friedens- und Entspannungspolitik, der wir die deutsche Einheit und die Überwindung der europäischen Spaltung verdanken, ist nicht überholt. Wir haben uns in der Vergangenheit für ihre Ziele eingesetzt und tun das auch heute. Um es mit Willy Brandt zu sagen: „Es gilt sich gegen den Strom zu stellen, wenn dieser wieder einmal ein falsches Bett zu graben versucht.“

Die Vereinten Nationen haben mit dem Konzept der gemeinsamen Sicherheit den Weg in eine friedliche Welt aufgezeigt. Es hat seine Wurzeln in der deutschen Friedens- und Entspannungspolitik. In diesem Geist kam es zur Schlussakte von Helsinki und zur Charta von Paris für ein neues Europa. Daran knüpfen wir an. Frieden kann nur auf der Grundlage des Völkerrechts und auch nur mit Russland geschaffen werden.

Unsere Welt ist auf Gegenseitigkeit angewiesen, nur so sind die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Entscheidend ist es, die Eskalation des Krieges zu stoppen. Wir ermutigen den Bundeskanzler, zusammen mit Frankreich insbesondere Brasilien, China, Indien und Indonesien für eine Vermittlung zu gewinnen, um schnell einen Waffenstillstand zu erreichen. Das wäre ein notwendiger Schritt, um das Töten zu beenden und Friedensmöglichkeiten auszuloten. Nur dann kann der Weg zu einer gemeinsamen Sicherheitsordnung in Europa geebnet werden. (…)