Die Mittelländische Zeitung
GESUNDHEIT / WISSEN · 01. November 2020
Covid-19 – In der Schweiz wird wieder entschieden, wer leben darf und wer sterben muss
Spital Sion, eines der bereits überlasteten Spitäler in der Schweiz.DMZ – GESUNDHEIT / WISSEN ¦ Anton Aeberhard ¦
KOMMENTAR
Wie schon in der ersten Welle der Pandemie dürfte die Hälfte der Todesfälle auf Bewohner aus Altersheimen fallen. Einige stellen sich gegen eine Einweisung ins Spital. Im Wallis musste ein über 80-Jähriger mit Corona-Symptomen abgewiesen werden.
Eigentlich hätte das Spital Sion Platz für vier weitere Intensivbetten. Nur: Es fehlt das Personal.
Sicher eine der schwierigsten Fragen überhaupt – die Triage. Vom Moment, wenn nicht mehr genügend Platz und Personal da ist für alle behandlungsbedürftigen Patienten. Triage ist definiert als der Prozess, Notfallpatienten schnell einzuordnen, um die Priorität für die weitere Behandlung festzulegen. Für eine Notfallstation bedeutet dies, den richtigen Patienten den richtigen Ressourcen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zuzuführen. (…)
Prof. Dr. med. Paul R. Vogt sagt dazu: „Das Gesundheitswesen soll gerecht, funktionell und effizient sein. Es soll „ethisch“ sein und den Vorstellungen von „gut“ entsprechen. Das Primat im Gesundheitswesen besteht in den medizinischen Leistungen, welche zum Nutzen der Patienten erbracht werden. Das aktuelle Chaos in der zukünftigen Strategie für unser Gesundheitswesen basiert auf fundamentalen, krassen Fehlinterpretationen der Politik, der Ökonomie und der Gesellschaft als Ganzes, welche eine adäquate Reorganisation unseres Gesundheitswesens aus Eigennutz zum Schaden aller verhindern.“ (Auszug aus dem Manuskript
„Zur Reform des Gesundheitswesens – Ein auf Ethik und Medizin basierendes Konzept“ von Prof. Dr. med. Paul R. Vogt).
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